Systemtherapie

Hinweise für Patienten und Angehörige

Durch Systemtherapien kann es zu verschiedenen Nebenwirkungen kommen. Es sind daher Blutbildkontrollen durch den Hausarzt erforderlich. Wie häufig diese notwendig sind, wird das IKO-Ärzteteam mit Ihnen besprechen. Wichtig zu wissen: Die meisten unerwünschten Begleiterscheinungen können zuverlässig gelindert werden.

Damit Sie zu Hause eventuell auftretende Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen einordnen und richtig darauf reagieren können, haben wir Ihnen auf dieser Seite einige Informationen und Verhaltenstipps zusammengestellt.

Blauer Therapiepass

Zu Beginn der Therapie erhalten Sie von Ihrer Station oder in der IKO einen blauen Therapiepass. Hier werden Ihre Diagnose, Therapie und Laborwerte eingetragen. Um den Blutbildverlauf genau verfolgen zu können, sollten auch die vom Hausarzt bestimmten Blutbilder eingetragen werden. Diesen Pass sollten Sie immer bei sich tragen, damit weitere behandelnde Ärzte, auch im Notfall, hierüber informiert sind.

Patientin erhält eine Systemtherapie per Infusion

Fahrtauglichkeit

Durch die verabreichte Therapie kann das Reaktionsvermögen beeinträchtigt sein. Deshalb müssen Sie, besonders wenn Sie Ihre Therapie ambulant in der IKO erhalten, auf das selbständige Führen von Kraftfahrzeugen im Straßenverkehr und das Bedienen von Maschinen verzichten. Das gilt insbesondere an den Therapietagen! Gerne stellen wir Ihnen einen Fahrtkostenantrag zur Vorlage bei Ihrer Krankenkasse aus. Bitte sprechen Sie uns an!

Download: Patienten-Flyer

Hinweise zu möglichen Nebenwirkungen

Übelkeit und Erbrechen

Übelkeit und Erbrechen können unmittelbar nach der Therapie, aber auch erst ein oder zwei Tage später auftreten.

Bitte geben Sie uns Bescheid, wenn Sie unter Übelkeit oder Erbrechen leiden. Wir können dann die Medikamente anpassen und Ihr Befinden damit deutlich bessern.

Blutbildveränderungen

Blutbildveränderungen treten meist ca. 8–14 Tage nach Beginn der Therapie auf. Daher wird Ihr Hausarzt regelmäßig Ihre Blutwerte kontrollieren. Im Fall einer niedrigen Konzentration der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) kann gegebenenfalls eine Bluttransfusion notwendig werden. Bei einigen Behandlungen kann zur Beschleunigung der Bildung von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) beispielsweise das Blutwachstumshormon G-CSF angewandt werden. Im Rahmen der Aufklärung informieren wir Sie hierüber bereits vor Beginn der Therapie im Detail.

Abfall der Blutplättchen (Thrombozyten)

Bei Abfall der Blutplättchen (Thrombozyten) unter 50 000/μll besteht erhöhte Blutungsgefahr. Bitte putzen Sie sich daher nur mit einer weichen Zahnbürste oder Wattestäbchen die Zähne. Messen Sie die Temperatur nicht im Mund oder Rektum, sondern unter der Achsel oder im Ohr. Vermeiden Sie Zäpfchengaben.

Bei einem Abfall der Thrombozyten unter 10 000/μl oder des Hämoglobins unter 8 g/dl (entspricht 4,9 mmol/l) setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung, um eine Transfusion zu planen.

Abfall der weißen Blutkörperchen (Leukozyten)

Bei einem Abfall der Leukozyten < 1500/μl besteht erhöhte Ansteckungsgefahr, unter 1000/μl (Aplasiephase) sind Sie besonders anfällig für Infektionen. Vermeiden Sie in dieser Zeit Menschenansammlungen und verzichten Sie gemäß ärztlicher Hinweise auf bestimmte Speisen.

Erhöhte Temperatur oder Infektzeichen

Allgemein gilt: Messen Sie täglich Ihre Körpertemperatur. Wenn Sie eine Systemtherapie erhalten, bei der es zu einem deutlichen Abfall der Leukozyten kommt, sollten Sie bei Temperaturen höher 38°C und/oder Infektzeichen (zum Beispiel Husten, Schnupfen, Brennen beim Wasserlassen, gelblichem Auswurf, Schleimhautgeschwüren wie "Aphten" oder Durchfall) sofortige Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt, der Station oder der Notaufnahme in der UMG halten. Dies gilt unbedingt auch am Wochenende, abends oder nachts!

Unverträglichkeitsreaktionen

Unverträglichkeitsreaktionen nach einer Bluttransfusion, einer Behandlung mit Antikörpern beziehungsweise mit Immunglobulinen oder nach anderer Systemtherapie sind selten. Sie können jedoch auch noch nach Stunden oder Tagen auftreten. Mögliche Anzeichen hierfür sind unter anderem Juckreiz, Hautrötung, Quaddelbildung, Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Muskel- oder Gliederschmerzen, Blutdruckabfall, Unruhe, Kopfschmerzen, Erhöhung der Herzfrequenz sowie plötzlich auftretende starke Blutungen, zum Beispiel unstillbares Nasenbluten.

Auch in diesen Fällen bitten wir Sie dringend, umgehend Kontakt mit Ihrer behandelnden Ärztin beziehungsweise Ihrem behandelnden Arzt aufzunehmen.

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