Von Herz zu Herz: Herzkissen für Brustkrebspatient*innen
(umg) Über 80 bunte Herzkissen hat das Brustkrebszentrum der UMG für Patientinnen und Patienten mit Brustkrebs bekommen. Brustkrebs ist immer noch die häufigste Krebserkrankung von Frauen in Deutschland. Auch Männer können daran erkranken. Prof. Dr. Julia Gallwas, Direktorin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Universitätsmedizin Göttingen, hat die Spende von der Frauenselbsthilfe Krebs und von Horizonte e.V. entgegengenommen. Beide Vereine engagieren sich seit mehreren Jahren ehrenamtlich, um ambulante und stationäre Brustkrebspatient*innen an der UMG mit Herzkissen zu versorgen. Dabei sieht die Herzform der Kissen nicht nur schön aus, sie erfüllt auch einen medizinischen Zweck. Nach einem operativen Eingriff kann es sein, dass die Wunde schmerzt und spannt. Um die Schmerzen zu verringern, bekommen Patient*innen an der UMG die Herzkissen geschenkt. Die Kissen lassen sich gut auf der operierten Seite tragen und bieten Schutz bei ruckartigen Bewegungen.
„Um Brustkrebs zu behandeln, steht vielen Betroffenen eine Operation bevor, bei der es anschließend zu Wundschmerzen kommen kann. Hier können die Herzkissen durch ihre besondere Form dabei helfen, die Schmerzen und den Druck in den Achselhöhlen etwas zu lindern. Außerdem entlastet das weiche Kissen das Gewebe beim Liegen. Es ist ein echter Helfer im Alltag für Betroffene. Deshalb möchten wir uns bei allen Näherinnen und den Vereinen für ihre Unterstützung herzlich bedanken“, sagt Prof. Dr. Julia Gallwas, Direktorin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und Leitung des Brustkrebszentrums der UMG. Das Brustkrebszentrum der UMG ist seit 2008 durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Es ist eines von nur 30 zertifizierten Zentren in ganz Niedersachsen und das einzige zertifizierte Brustkrebszentrum in Göttingen.
Von Herz zu Herz: Betroffene nähen für Patient*innen
Die Herzkissen dienen nicht nur der Entlastung des Armes, sondern sind auch Seelentröster und Mutmacher für die Patient*innen. Hergestellt werden sie von den ehrenamtlichen Näherinnen der Frauenselbsthilfe Krebs und von Horizonte e.V. Viele Mitglieder sind selbst Betroffene. Die beiden Göttinger Vereine organisieren regelmäßig Treffen, bei denen die Mitglieder die Herzkissen nähen und mit weichem Material füllen. Der Verein Horizonte koordiniert seit dem Jahr 2010 auch das Anfertigen und die Verteilung von Herzkissen, die zusätzlich von privaten Näherinnen hergestellt werden. Diese Herzkissen werden über die ambulante Breast and Cancer Care Nurse des UniversitätsKrebszentrums Göttingen, Andrea Schmidt-Schweda, an Patient*innen weitergegeben. Eine der ehrenamtlichen Näherinnen ist Renate Henke. Sie ist seit 2018 aktiv. Allein in diesem Jahr hat sie schon etwa 70 Kissen genäht. „Ich bin ehemalige Krebspatientin und freue mich, wenn ich den Frauen helfen kann“, sagt Renate Henke. Die Frauenselbsthilfe Krebs in Göttingen engagiert sich seit 2016 für die Initiative Herzkissen. Seitdem haben ihre Mitglieder rund 400 Kissen gefertigt und an die UMG gespendet. Wer die Vereine beim Nähen der Herzkissen oder mit Materialien unterstützen möchte, kann sich direkt an sie wenden. Alle Informationen unter www.horizonte-goettingen.de und https://www.frauenselbsthilfe.de/gruppen/goettingen.html.
„Unsere Patientinnen freuen sich sehr über die Herzkissen, vor allem, wenn sie hören, dass die Kissen von selbst Betroffenen kommen. So werden sie oftmals zu täglichen Begleitern und spenden Trost sowie Hoffnung während der Therapie“, sagt Sabine Knackstedt, Breast and Cancer Care Nurse des Brustkrebszentrums der UMG.
Von Herz zu Herz
Die Initiative für die Herzkissenaktion kommt ursprünglich aus den USA. Die dänische Krankenschwester Nancy Friis-Jensen brachte die Idee 2006 aus den Staaten nach Europa. Sie rief das Heart Pillow Project ins Leben, entwickelte den Schnitt und begann, die Idee „Herzkissen für Brustkrebspatientinnen – verschenkt von Herz zu Herz“ zu verbreiten.
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