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Behandlung von seltenen Hirntumoren bei Kindern verbessern

Spendenübergabe auf der Kinderkrebsstation der Universitätsmedizin Göttingen (UMG): Verein „Menschen für Kinder e.V.“ spendet knapp 85.000 Euro für Forschung zu Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten kindlicher Hirntumoren.

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Gabriele Schreiber (UMG Fundraising), Doris Ehrenpfordt (Menschen für Kinder e.V.), Luisa Höll und Effrosyni Kasali (Studentinnen), Dr. Maria Wiese (Leiterin der AG für Experimentelle Pädiatrische Neuroonkologie, UMG), Dieter Greilich (Menschen für Kinder e.V.), Prof. Dr. Christof Kramm (Ärztlicher Leiter der Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, UMG), Norbert Schmidt (Menschen für Kinder e.V.), Anja Weidemann (stellvertretende Stationsleitung 4031) mit Jack (Patient), Dr. Leonie Thöne (Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin) und Lina (ehemalige Patientin). Foto: umg/mandy dall
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Lina, ehemalige Patientin der Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Foto: umg/mandy dall

Der Verein „Menschen für Kinder e.V.“ hat eine Spende in Höhe von 84.820 Euro an die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) überreicht. Die Spendenübergabe fand in der Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin statt und unterstützt ein dort angesiedeltes Forschungsprojekt zu seltenen kindlichen Hirntumoren. Ziel des Projekts ist es, die Resistenzmechanismen, die das Anschlagen bestimmter Therapien verhindern, bei hochgradigen kindlichen Hirntumoren zu erforschen, um neue Behandlungsansätze für betroffene Kinder und Jugendliche zu finden. 

„Wir sind dem Verein ‚Menschen für Kinder‘ für ihre großzügige Unterstützung außerordentlich dankbar. Mit einem Teil der Spenden werden wir eine Doktorandin für die Arbeit am Projekt finanzieren. Der andere Teil ermöglicht es uns, unsere bisherige Forschung an kindlichen Hirntumoren weiterzuführen und die Mechanismen genetischer Mutationen besser zu verstehen. Dies sind wesentliche Schritte, um zukünftig personalisierte Therapien zu entwickeln“, sagt Prof. Dr. Christof Kramm, Ärztlicher Leiter der Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der UMG.

Rund 85.000 Euro für Forschung an kindlichen Hirntumoren
Die Vorstandsmitglieder des Vereins, Dorit Ehrenpfordt, Norbert Schmidt und Dieter Greilich, haben die Spendensumme von 84.820 Euro an Prof. Kramm übergeben. Zusätzlich zur Geldspende hatten die Vorstandsmitglieder einen Wagen voller Geschenke für die Kinder in der Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der UMG mitgebracht. Der Verein „Menschen für Kinder e.V.“ unterstützt bereits seit zwölf Jahren die Forschungsarbeit der Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie der UMG. In diesem Jahr spendet der Verein für das Forschungsvorhaben zum Thema "Etablierung eines Zelltumormodellsystems zur Erforschung von Resistenzmechanismen und zielgerichteten Therapien, um diese zu umgehen" und zur Finanzierung einer Doktorandenstelle für ein Jahr zum Projekt „Erforschung epigenetischer Genregulationsmechanismen und Therapiestrategien hochgradiger Gliome des Kindesalters“. In den Forschungsvorhaben untersuchen die Wissenschaftler*innen aus der Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie mit Hilfe von genetisch manipulierten kindlichen Hirntumorzellen im Labor, warum bestimmte genetische Veränderungen bei der bisher unheilbaren kindlichen Hirntumorerkrankung, dem sogenannten Ponsgliom, zu einem längeren Überleben führen. Auf diese Weise sollen neue Ansatzpunkte für eine verbesserte Behandlung dieser Hirntumorerkrankung gefunden werden.

Mit dabei bei der Spendenübergabe war auch die 25-Jährige Lina. Die Northeimerin war selbst bereits zwei Mal Patientin in der Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Mit zwei Jahren ist sie an einem Nierentumor erkrankt, mit 12 Jahren dann an einem Schilddrüsentumor. „Ich bin ausgebildete Notfallsanitäterin und werde bald mein Medizinstudium beginnen, wenn alles klappt. Vielleicht ist mein medizinisches Interesse in meiner eigenen Krankheitsgeschichte verwurzelt. Ich freue mich auf jeden Fall, jetzt noch mal hier zu sein, aber eine andere Perspektive auf die Dinge zu haben“, sagt Lina.

Laut der Deutschen Kinderkrebsstiftung erkranken in Deutschland jährlich zirka 500 Kinder und Jugendliche an einem Hirntumor. Damit gehören diese Erkrankungen nach Leukämien, umgangssprachlich auch als Blutkrebs bezeichnet, zu den zweithäufigsten Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen überhaupt. Leider stellen Hirntumore immer noch die häufigste Todesursache bei kindlichen Krebserkrankungen dar. „Es besteht immer noch sehr großer Forschungsbedarf, um diese Situation zu ändern“, sagt Prof. Kramm.

SPENDENAKTION „Menschen für Kinder“
Der Verein „Menschen für Kinder e.V.“ mit Sitz in Solms an der Lahn unterstützt seit über 25 Jahren die Belange von Kindern und Jugendlichen mit Krebserkrankungen im gesamten Bundesgebiet. „Unsere Spenden stammen aus vielfältigen Aktionen, darunter unsere jährliche Fahrradtour, die in diesem Jahr 250.000 Euro einbrachte. Die Einnahmen werden aufgeteilt und wie jedes Jahr an Kliniken in Berlin, Leipzig, und Göttingen gespendet. Wir freuen uns, mit diesen Geldern zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten für Kinder beitragen zu können“, so Dieter Greilich, erster Vorsitzender des Vereins.

Weitere Informationen zu „Menschen für Kinder e.V.“: www.menschen-fuer-kinder.de 


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Leitung Unternehmenskommunikation
Lena Bösch (Pressekontakt UMG)
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