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Neue Mildred-Scheel-Professur für Spitzenforschung zu Bauchspeicheldrüsenkrebs

Förderung für bedeutenden Nachwuchswissenschaftler: Prof. Dr. Shiv K. Singh aus der Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) erhält eine Mildred-Scheel-Professur der Deutschen Krebshilfe und ist ab sofort Inhaber der Professur für „Targeting Tumor Heterogeneity“. Die neue Professur erforscht, warum Bauchspeicheldrüsenkrebs so unterschiedlich verläuft und oft schwer behandelbar ist. Ziel ist es, neue Therapien zu entwickeln, die sich mit der Standardchemotherapie kombinieren lassen. Die Förderung beträgt eine Million Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren.

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Prof. Dr. Shiv K. Singh, Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Foto: umg/Lab Singh

Bauchspeicheldrüsenkrebs gilt als eine der größten Herausforderungen in der Onkologie und ist mit einer besonders schlechten Prognose verbunden, da viele Patient*innen nur unzureichend auf herkömmliche Chemotherapien oder moderne zielgerichtete Therapien ansprechen. Die Wirksamkeit ist gering, weil sich die Tumorzellen in jeder*jedem Patient*in unterscheiden und eine Mischung aus verschiedenen Tumorsubtypen darstellen, die maßgeblich ihre Aggressivität und Therapieresistenz beeinflussen.

Prof. Dr. Shiv K. Singh, Leiter der Max-Eder-Nachwuchsgruppe in der Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), wird jetzt mit einer Mildred-Scheel-Professur der Deutschen Krebshilfe gefördert zum Thema „Targeting Tumor Heterogenity“. Ziel seiner Forschungen ist es, neue Therapieansätze für verschiedene Tumorformen zu entwickeln und die Behandlung von aggressivem Bauchspeicheldrüsenkrebs zu verbessern. Die Förderung beträgt eine Million Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren. Mit der neuen Mildred-Scheel-Professur der Deutschen Krebshilfe kann Prof. Dr. Shiv K. Singh seine Forschung gezielt vorantreiben. 

„Wir sind fest davon überzeugt, dass die Identifizierung und gezielte Behandlung dieser tumorspezifischen molekularen Faktoren nicht nur die Prognosen verbessern, sondern auch unerwünschte klinische Verläufe nach Standardtherapien verhindern kann. Die Mildred-Scheel-Professur legt dafür ein starkes Fundament. Die Arbeit unserer Forschungsgruppe soll, die Mechanismen aufdecken und neue Strategien entwickeln, die individuell auf die Tumoren von Patient*innen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs zugeschnitten sind“, erklärt Prof. Singh.

Forschungsschwerpunkt Tumorumgebung und Therapieresistenz
Seit 2018 untersucht Prof. Singh im Rahmen der Max-Eder-Nachwuchsgruppe mit seinem Team die molekularen Eigenschaften von Bauchspeicheldrüsentumoren, insbesondere die Rolle der entzündlichen Umgebung rund um den Tumor, die durch beispielsweise Immunzellen oder Botenstoffe verursacht werden kann. Hauptziel der Forschungsgruppe ist es zu verstehen, wie sich die Tumorumgebung auf den Bauchspeicheldrüsenkrebs auswirkt und den Krebs dadurch aggressiver sowie therapieresistenter macht. Kürzlich konnte das Team zeigen, dass bestimmte Mechanismen beim Kopieren des Erbguts sowie entzündliche Immunzellen in der Umgebung von Tumoren Signalwege auslösen, die das Tumorwachstum fördern. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine gezielte Blockade dieser Tumor-Immun-Signalnetzwerke die Wirksamkeit von Immun- und Chemotherapien erheblich steigern könnte.

Zur Person
Prof. Dr. Shiv K. Singh, Ph.D., studierte Biochemie in Indien und promovierte 2010 an der Philipps-Universität Marburg (summa cum laude). Anschließend war er Postdoktorand am Barrow Neurological Institute in Phoenix, USA. Seit 2018 leitet er eine Max-Eder-Nachwuchsgruppe an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), gefördert von der Deutschen Krebshilfe. Unter diesem Programm hat seine Forschungsgruppe bedeutende Fortschritte im Verständnis von Tumorheterogenität und Therapieansprechen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs erzielt. Die Ergebnisse wurden in verschiedenen international anerkannten Fachjournalen veröffentlicht. Neben seinen wissenschaftlichen Beiträgen betreut Prof. Singh erfolgreich Nachwuchswissenschaftler*innen aus Medizin und Naturwissenschaften und bereitet sie auf eine Karriere in der Onkologie und der translationalen Forschung vor.

Prof. Singh ist Mitglied mehrerer Graduiertenprogramme der Universität Göttingen und der International Max Planck Research School for Genome Science. Er hat zahlreiche Drittmittel eingeworben, darunter Förderungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Fritz-Thyssen-Stiftung, der Wilhelm-Sander-Stiftung und der Deutschen Krebshilfe. Mit der Mildred-Scheel-Professur wird er mit Unterstützung des Comprehensive Cancer Centers Niedersachsen (CCC-N) die Forschungskooperationen international weiter ausbauen, um die Krebsforschung zu stärken. Das CCC-N wird als eines von nur 14 Onkologischen Spitzenzentren in Deutschland von der Deutschen Krebshilfe gefördert und besteht aus den beiden Standorten der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

Mildred-Scheel-Professuren
Mit den Mildred-Scheel-Professuren fördert die Deutsche Krebshilfe herausragende Nachwuchswissenschaftler*innen, ihre wissenschaftliche Arbeit frei und eigenverantwortlich durchzuführen. Die Förderung unterstützt die unabhängige Leitung einer Forschungsgruppe und den Aufbau langfristiger Strukturen in der Krebsforschung.

Ansprechpartner Fachbereich: 
Prof. Dr. Shiv K. Singh, Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie, Telefon 0551 / 39-64767, shiv.singh(at)med.uni-goettingen.de  

Pressekontakt:
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Unternehmenskommunikation
Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftskommunikation (G-CCC)
Mandy Dall 
Von-Bar-Str. 2/4, 37075 Göttingen
Telefon 0551 / 39-62152
presse.medizin(at)med.uni-goettingen.de
www.umg.eu

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