Klinische Schwerpunkte

Die Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie bietet umfangreiche Diagnostik zu Hämatologischen, Onkologischen und Hämostasiologischen Fragestellungen an. Hierzu gehören ebenfalls Spezialuntersuchungen wie Zytogenetik und FACS. Auf den Unterseiten finden Sie Informationen zu den Laborbereichen.

Innerhalb des UniversitätsKrebszentrums werden die Behandlungskonzepte für jeden Patienten interdisziplinär in den entsprechenden Tumorboards abgestimmt; unsere Klinik ist in allen Tumorboards aktiv vertreten. Zur Behandlung von schwersten Bluterkrankungen verfügt die Klinik über alle Möglichkeiten der Blutstammzelltransplantation.

Im Labor der Hämatologie: Eine Forscherin bereitet die Proben für die Analyse vor.

Diagnoselabore

Hier finden Sie Infos zu allen Laborleistungen sowie den Ansprechpartnern der Diagnostik.

Detailaufnahme aus dem Labor: Eine Blutprobe wird für die Untersuchung vorbereitet.

Blutstammzelltransplantation

Zur Behandlung von schwersten Bluterkrankungen verfügt die Klinik über alle Möglichkeiten der Blutstammzelltransplantation.

Tumorboard: Die Behandlung eines Krebspatienten wird interdisziplinär diskutiert.

Tumorboards

In den Tumorboards werden die Behandlungskonzepte für alle Patientinnen und Patienten mit hämatologischen und onkologischen Erkrankungen interdisziplinär diskutiert.

Teilnahme an klinischen Studien

Vorteile für Ihre Patient*innen

Klinische Studien in der Hämatologie und Onkologie dienen sowohl der Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Therapien von Krebspatienten, als auch der Diagnostik und Verbesserung der Therapiesteuerung. Sie bieten unseren Patient*innen Vorteile durch die klar strukturierten Behandlungsabläufe, die zusätzliche interne und externe Begutachtung aller Befunde durch Expert*innen in den jeweiligen Studienzentralen, und vor allem durch die Verfügbarkeit neuer Medikamente oder Behandlungskonzepte.

Die Behandlung unserer Patient*innen im Rahmen klinischer Studien soll dazu beitragen, etablierte Behandlungsverfahren zu verbessern (sog. Phase III Studie: Vergleich eines etablierten Standards mit einer – möglicherweise – besseren Therapie) oder neue Medikamente bzw. Behandlungsverfahren zu etablieren (sog. Phase I und Phase II Studien).

Unser Behandlungsspektrum

Immuntherapie

In der Klinik kommen alle modernen Formen der gezielten Immuntherapie von Krebserkrankungen zum Einsatz.

Die humorale Immuntherapie stützt sich dabei auf Antikörper, die als Eiweißmoleküle nach intravenöser Gabe die Zielzellen über das Blut erreichen. Einige Antikörper binden an Oberflächenstrukturen der Tumorzellen selbst um, gezielt den Zelltod auszulösen. Beispiele dafür sind das Rituximab in der Therapie der B-Zell Lymphome, oder das Trastuzumab in der Behandlung des Brustkrebs. Eine weitere Gruppe von Antikörpern aktiviert und lenkt das körpereigene Immunsystems gegen die Tumorzellen, wie zum Beispiel die Antikörper Nivolumab in der Behandlung des M. Hodgkin oder Pembrolizumab in der Immuntherapie von Bronchialkarzinomen.

Als bispezifische Antikörper wurden gentechnisch einige Antikörper so verändert, dass sie die körpereigenen Immunzellen gezielt mit den Tumorzellen vernetzen und aktivieren, wie beispielhaft die in der Therapie der akuten lymphatischen Leukämien.

Weiterhin steht mit Immunkonjugaten eine zunehmende Gruppe von gezielten Medikamenten zur Verfügung, bei denen zytostatische Wirkstoffe an die Antikörper gekoppelt und so gezielt in die Tumorzellen eingeschleust werden können.

In der zellulären Immuntherapie werden Immunzellen aus dem eigenen Körper oder von einem Spender genutzt. Dabei kommen Spenderlymphozyten (donor lymphocyte infusion, DLI) besonders zur Stärkung des Immunsystems nach der allogenen Stammzelltransplantation zum Einsatz. Genetisch modifizierte, körpereigene Immunzellen gewinnen als sogenannte CAR-T Zellen eine zunehmende Rolle in der gezielten Tumortherapie. In diesem Verfahren werden die körpereigenen Immunzellen genetisch so ausgestattet, das sie mittels eines chimären T-Zell-Rezeptors an die Tumorzellen binden können, über den Rezeptor aktiviert werden und den Tod der Tumorzellen auslösen.

Die gezielte Immuntherapie entwickelt sich in großen Schritten fort. Die Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie trägt zu dieser Entwicklung mit Studien in der klinischen Anwendung und in der wissenschaftlichen Fortentwicklung sehr aktiv bei.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. med. Gerald Wulf

Intensivmedizin in der Onkologie

Intensivmedizin in der Onkologie

Die intensivmedizinische Versorgung von Patienten mit hämatologischen und onkologischen Erkrankungen erfordert eine kompetente und versierte Betreuung in interdisziplinärer Zusammenarbeit. Dies gewährleisten wir durch eine vollständige Abstimmung und Mitbetreuung unserer Patienten auf den Intensivstationen der UMG der Klinik für Kardiologie und Pneumologie, Nephrologie und Rheumatologie, sowie Anästhesiologie. Wir beteiligen uns stets daran, die Ergebnisse der intensivmedizinischen Behandlungen zu verbessern und arbeiten daher mit im Arbeitskreis Intensivmedizin der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie. Unsere Ergebnisse fließen in das internationale prospektive Register für kritisch kranke Krebspatienten iCHOP (Intensive Care in Hematologic and Oncologic Patients) ein.

Ansprechpartner:

Dr. med. Justin Hasenkamp

Dr. med. Hannes Treiber, M.A.

Junge Erwachsene mit Krebs

Junge Erwachsene mit bösartigen Erkrankungen stellen eine besondere Patientengruppe mit eigenen Chancen, Problemen und Herausforderungen dar. Dies berücksichtigen wir in der Betreuung. Die Prognose dieser Patienten ist überdurchschnittlich gut. Die medizinischen und psychosozialen Bedürfnisse in dieser Altersgruppe unterscheiden sich wesentlich von Kindern einerseits und älteren Menschen andererseits. Wir arbeiten hier, falls geboten, intensiv mit der Onkologie und Hämatologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin zusammen. Auf nationaler Ebene arbeiten wir mit im Arbeitskreis der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie, dem AYA-Netzwerk. In ganz besonderer Weise setzt sich die Deutsche Stiftung für Junge Erwachsene mit Krebs für diese Patienten ein. Mit der Stiftung arbeiten wir eng zusammen.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. med. Lorenz Trümper

Dr. med. Justin Hasenkamp

Weitere Informationen:

Austausch und Unterstützung finden Beroffene in der Gruppe Junge Erwachsene mit Krebs – Treffpunkt Südniedersachsen

Infektionen bei Krebs

Infektionen sind auch bei heilbaren hämatologischen und onkologischen Erkrankungen die häufigste schwere Komplikation während der Therapie. Abhängig von der Art der Erkrankung und damit erforderlichen Behandlung bestehen ganz unterschiedlich ausgeprägte Anfälligkeiten für Erkrankungen und Infektionen durch Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten. Nach Chemotherapie, Stammzelltransplantationen oder während Immuntherapien oder zielgerichteten Behandlungen ist die Diagnose häufig schwierig und die Behandlung auch heutzutage nicht immer erfolgreich.

Daher arbeiten wir stets daran das Verständnis für die Entstehung dieser Infektionen und ihren Verlauf zu vertiefen und die Diagnostik und Therapie zu verbessern, sowie mit vorbeugenden Maßnahmen das Auftreten zu verhindern. Dafür arbeiten wie in der Arbeitsgemeinschaft für Infektionen in der Hämatologie und Onkologie (AGIHO) mit an der Erstellung evidenzbasierter Leitlinien zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie von Infektionen. Für besondere Fragestellungen nehmen wir an Studien teil, aktuell z.B. zur Untersuchung der Relevanz von Resistenz von Pilzerregern gegenüber Standardbehandlungen (CLARITY - Clinical Implications of Azole-Resistant Aspergillosis).

Zur Überwachung der Einhaltung unserer einwandfreien Hygienemaßnahmen in der Klinik sind wir Teilnehmer der Infektions-Surveillance Onko-KISS des nationalen Referenzzentrums für Surveillance von nosokomialen Infektionen. Dies erfolgt in engster interdisziplinärer Zusammenarbeit mit dem Institut für Krankenhaushygiene und Infektionen der UMG. In Kooperation mit Frau Prof. Scheithauer werden auch Studien in unserer Klinik zur Verbesserung von Infektionsprophylaxe und -therapie in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe durchgeführt.

Ansprechpartner:

Dr. med. Justin Hasenkamp

Lungenkarzinome

Ein Schwerpunkt der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie liegt in der Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Patienten mit Lungenkrebs. In der letzten Dekade wurden molekulare Veränderungen in Lungenkarzinomen entdeckt, die heute in der Diagnostik zum Standard gehören und die Therapieauswahl bestimmen (sog. Treiberalterationen, Therapie mit Tyrosinkinase-Inhibitoren). Die Immuntherapie ist fester Bestandteil heutiger Therapiekonzepte, sie versetzt das patienteneigene Immunsystem in die Lage, den Tumor mittels eigener Immunzellen anzugreifen.

Die Komplexität in der Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Lungenkrebs erfordert ein enges Zusammenspiel vieler Disziplinen, wie z.B. Pneumologie, Pathologie und Molekularpathologie, Radiologie und Neuroradiologie, Nuklearmedizin, Strahlentherapie und Radioonkologie, Thoraxchirurgie, Medizinische Onkologie, Palliativmedizin, aber auch Sozialdienst, Onkopsychologie, Ernährungsberatung, Physiotherapie.

Therapieentscheidungen werden im gemeinsamen Lungentumorboard getroffen, welches einmal pro Woche stattfindet. Zusätzlich betreiben wir für spezielle Fragestellungen ein molekulares Tumorboard. Die klinischen Partner arbeiten teils seit über 20 Jahren in dieser engen Absprache zum Wohle der Patienten zusammen. Seit einigen Jahren ist das Lungentumorzentrum Universität Göttingen (Standorte: Universitätsmedizin Göttingen, Lungenfachklinik Immenhausen, Evangelisches Krankenhaus Weende) durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert. Unseren Patienten bieten wir die Teilnahme an klinischen Studien an. Die meisten Therapien können ambulant in der IKO (Interdisziplinäre KurzzeitOnkologie) verabreicht werden. Für den stationären Bedarf stehen die Stationen 3023 und 5024 zur Verfügung.

In der Zweitmeinungssprechstunde können Patienten auch von extern gerne zur Beratung vorgestellt werden.

Ansprechpartner:

Dr. med. Tobias Overbeck

Dr. med. Nils Brökers

Palliativmedizin

Palliativmedizin bedeutet Behandlung von körperlichen, psychischen, seelischen und spirituellen Beschwerden bei Patienten mit einer unheilbaren und fortschreitenden Erkrankung. Dies erfolgt interdisziplinär und multiprofessionell, also im Team der verschiedenen Berufsgruppen sowie Fachrichtungen. 

In der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie wird sowohl stationär als auch ambulant eine palliativmedizinische Behandlung angeboten. Hierfür trägt unser multiprofessionelles Team Sorge, von dem ein relevanter Anteil Zusatzqualifikation in dem Bereich Palliaitvmedizin aufweist. Darüber hinaus besteht enger Kontakt mit der Klinik für Palliativmedizin, um eine bestmögliche Behandlung in der letzten Lebensphase zu ermöglichen. 

Ansprechpartner:

Dr. med. Nils Brökers

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